IDEE EINER ZUKUNFT

Ein zarter Versuch einer Zukunft: Gedanken über Hochschulen, die Deutschland mit KI und Lernen gestalten

Meine Gedanken über die Zukunft kommen nicht aus abstrakten Theorien, sondern aus der gelebten Praxis: aus Projekten, die inspirierten oder scheiterten, aus Gesprächen mit Studierenden, die oft klüger sind als wir Lehrenden, und aus der Zusammenarbeit mit Unternehmen, die Ergebnisse statt Worthülsen erwarten. Hier ist meine Vision – oder besser: ein Versuch, MEINE Version der Zukunft zu skizzieren.

Ich bin überzeugt: Hochschulen und Universitäen sind auch in Zeiten der KI-isierung etwas Besonderes: Sie liefern die Möglichkeit, Theorie und Praxis so zu verbinden, dass daraus Innovationen entstehen. Ich habe gesehen, wie Studierende in Projekten mit Unternehmen Lösungen entwickeln – von KI-gestützten Modellen bis zu Business-Strategien –, die nicht nur beeindrucken, sondern Wirkung zeigen. Doch oft bleibt diese Stärke im Verborgenen. Unternehmen suchen Antworten auf Fragen, die wir in unseren Labors und Hörsälen längst gefunden haben, während wir manchmal an Themen forschen, die an der Praxis vorbeigehen. Meine Idee? Die universitäre Welt muss sich stärker als pulsierenden Knotenpunkt etablieren, wo regionale Wirtschaft und globale Herausforderungen aufeinandertreffen – ein Innovationshub, der Deutschland stärkt und international strahlt.

Internationalität ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. In meiner Arbeit KOlleginnen und Kollegen weltweit habe ich gelernt: Deutsche Hochschulen haben exzellente Forschung, aber oft eine zu bescheidene Bühne. Andere Länder denken unternehmerischer – sie fragen, was die Welt braucht, und ziehen Talente an. Unsere Hochschulen haben definitiv das Potenzial, ein Magnet für kluge Köpfe zu werden, mit englischsprachigen Programmen, globaler Forschung und einer Kultur, die Neugier und Offenheit feiert. Gleichzeitig aber bleibtderen Stärke die regionale Verwurzelung – eine Balance, die wir klug ausspielen sollten.

Digitalisierung, insbesondere KI, verändert alles – aber nicht so, wie manche fürchten. In meinen Projekten sehe ich, wie KI Arbeit spannender macht, indem sie repetitive Aufgaben übernimmt und Raum für Kreativität schafft. Für Hochschullehre heute heißt das: Wir müssen Studierende ausrüsten, die KI als Werkzeug nutzen, mit kritischem Denken und Teamgeist. In meiner Lehre lasse ich Studierende KI-Tools erkunden, nicht um sie zu ersetzen, sondern um ihre Fragen schärfer und ihre Lösungen klüger zu machen. Die Zukunft gehört denen, die Technologie verstehen – und ihre Grenzen kennen.

Unternehmen, mit denen ich arbeite, loben unsere Absolvent:innen für ihre fachliche Stärke, aber sie wünschen sich mehr: die Fähigkeit, in komplexen Teams zu navigieren, mit Unsicherheit umzugehen, echte Probleme zu lösen. Das liegt an uns. Zu oft lehren wir Theorie ohne Kontext, Einzelarbeit ohne Zusammenarbeit. Meine Erfahrung mit projektbasiertem Lernen zeigt: Wenn Studierende reale Herausforderungen angehen und vor Führungskräften präsentieren, wachsen sie über sich hinaus.

Meine nächsten Schritte

Ich bin kein Freund von Masterplänen, sondern jemand, der aus der Praxis lernt. Wenn ich mir drei Dinge wünschen könnte, würde ich Folgendes priorisieren:

  • Verbindungen schaffen: Intensiver Austausch mit der regionalen Wirtschaft, um Lehre und Forschung an reale Bedürfnisse anzupassen – ohne Bürokratie, aber mit Wirkung.
  • International glänzen: Globale Partnerschaften für Studierende, Lehrende und Forschung, die unser Land auf die Weltbühne bringen.
  • Technologie klug nutzen: KI und Digitalisierung einsetzen, um Zeit für das Wesentliche freizumachen – Forschen, Lehren, Ideen entwickeln.

Warum das alles?

Weil ich es liebe, Menschen für Ideen zu begeistern und Strukturen zu schaffen, die Innovation ermöglichen. Hochschulen haben eine einzigartige Rolle: Sie bilden die Köpfe von morgen, lösen komplexe Probleme und schaffen Wissen, das allen nützt. Ein Ort, an dem wir die Zukunft nicht nur denken, sondern machen – am besten gemeinsam.